
7|9 Schamanisches Seminar Mond
Urbild Mond
Schamanisches Seminar Mond und die archetypische Energie des Mondes steht für das Prinzip von Empfindung, Gefühl, Geborgenheit und Lebensrhythmus. In vielen archäologisch untersuchten Kulturen gibt es Hinweise auf die große kultische Bedeutung des Mondes für die damaligen Menschen.
Der Mond stellte meist eine zentrale Gottheit dar, als weibliche Göttin, zum Beispiel bei den Thrakern Bendis, bei den Ägyptern Isis, bei den Griechen Selene, Artemis und Hekate sowie bei den Römern Luna und Diana, oder als männlicher Gott wie beispielsweise bei den Sumerern Nanna, in Ägypten Thot, in Japan Tsukiyomi, bei den Azteken Tecciztecatl und bei den Germanen Mani. Fast immer wurden Sonne und Mond dabei als entgegengesetzt geschlechtlich gedacht, auch wenn die Zuordnung variierte.
Ein häufig vorkommendes Motiv ist das Bild von den drei Gesichtern der Mondgöttin: bei zunehmendem Mond die verführerische Jungfrau voller Sexualität, bei Vollmond die fruchtbare Mutter und bei abnehmendem Mond das alte Weib oder die Hexe mit der Kraft zu heilen, zum Beispiel bei den Griechen mit Artemis, Selene und Hekate sowie bei den Kelten Blodeuwedd, Morrígan und Ceridwen.
Auf den Menschen übertragen steht (Großmutter) Mond für die Weisheit. Das energische, aufbrausende und unüberlegte Wesen der Jugend liegt hinter uns, die fordernde Zeit seinen Platz und seine Rolle in der Welt zu finden und einzunehmen ebenfalls. Mit der Weisheit, Ruhe und Erfahrung der Großmutter gewinnen wir eine neue Sicht auf die Dinge. Weisheit bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise basierend auf der Stimme des Herzens zu identifizieren. Selbsterkenntnis und Annahme der Welt „wie sie ist“ sind Grundvoraussetzungen dafür.